Senkung | Operation | Therapie
Eine Beckenbodensenkung, sagen Gynäkologen, gehören zu den häufigsten Leiden von Frauen über 50 Jahren. Hochrechnungen zeigen uns, dass in Deutschland jährlich circa 60.000 Frauen eine Beckenbodensenkung erleiden.
Dieses Problem wurde in früheren Jahren oft verschwiegen. Mittlerweile ist ein deutlicher Wandel im Umgang mit der Erkrankung zu erkennen. Auch, weil es heute moderne und reduzierte Operationsverfahren gibt. Wenn wir in Kliniken nachfragen, dann werden diese Operationen als wirkungsvoll und nachhaltig eingeschätzt. Sie sorgen für Beschwerdefreiheit in ca. 94 % aller Fälle. Die Krux, eben auch in 6 % der Fälle nicht.
Unsere Lebenserwartung steigt signifikant. Bei Frauen im Schnitt über 84 Jahre. Eine schöne Perspektive – wenn wir es genießen können. Die hier zur Debatte stehende Beckenbodensenkung, verbundenen mit den entsprechenden Beschwerden, trüben diese Aussicht und schränken uns ein. Da hilft es auch nicht, wenn Sie Ihr Los mit vielen anderen Frauen teilen, stimmt’s?
Die Beckenbodenmuskulatur und die umgebenden Bänder funktionieren im Normalfall wie eine Hängematte. Sie geben Ihrer Gebärmutter, der Blase, Ihrer Scheide und auch anderen Organen den Halt den Sie benötigen. Ja, wir schreiben hier das Sie groß, weil dieser Bereich auch als Ihre Basis verstanden werden kann. Denn, wenn es hier zu Komplikationen kommt, verlieren Sie Ihre Mitte. Wenn Ihre Muskulatur bzw. die Hängematte als schlaff wird, kommt es eben häufig zu einem „Durchhängen“. Genau das bezeichnen Mediziner dann als eine Beckenbodensenkung.
Übrigens, das alles kündigt sich durch eine Reihe von Symptomen an. Die Organe sacken ggf. ab und können im schlimmsten Fall sogar vor den Scheideneingang rutschen. Deshalb genau ist es wichtig, dass sie frühzeitig reagieren. Das Sie aus Ihrer Wahrnehmung kein Tabu machen und das Sie sich bald Hilfe suchen.
Neben Ihrem Alter begünstigen auch:
- Schwangerschaften oder
- schwere körperliche Belastungen,
- eine chronische Bronchitis,
- eine dauerhafte Verstopfung oder
- Ihr Übergewicht oder
- einfach eine Bindegewebsschwäche
Die Entstehung einer Beckenbodensenkung.
Eine Beckenbodensenkung kann sich unterschiedlichst bemerkbar machen. Typisch kann ein Druck oder ein Gefühl von Fremdkörper im Beschwerdeareal sein. Achten Sie bitte auf:
- Undefinierte Schmerzen im Unterbauch- und Rückenschmerzen,
- Probleme beim Geschlechtsverkehr,
- Schwierigkeiten, die Blase und den Darm in gewohnter Weise zu entleeren,
- Ungewollter Urinverlust,
- Häufiges Wasserlassen,
- Harnwegsinfektionen,
- Entzündungen des abgesackten Gewebes durch Scheuern an Ihrer Wäsche.
Um Daten zur Lebensqualität zu erheben, beschlossen vier Beckenbodenzentren in Deutschland insgeamt 225 Patienten zu befragen. Das Durchschnittsalter der befragten Frauen lag bei 66 Jahren. 84,3 % der Patientinnen gaben an, dass sich ihre Lebensqualität, auf einer Skala von 0 -10 (10 für maximal gut) zwischen 2 und 4 bewegt. Wir glauben, das ist eine so signifikante Reduzierung, das es lohnt sich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen.
Wie sie oben gelesen haben, ist es mit einer OP nicht immer getan. In den schweren Fällen aber sicher eine Option und angezeigt. Dazu folgendes: Lange hat die Medizin nach dem optimalen Weg zur Behandlung der Senkung geforscht. In vielen Fällen helfen Beckenbodentherapie und auch hormonelle Behandlungen. Wenn diese Ansätze ausgeschöpft wurden und erst dann, sollte ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Das in Frankreich entwickelte „MESH-Verfahren“ macht möglich, das sie Ihnen im Gegensatz zu den Operationsmethoden der Vergangenheit eine Heilungschance von fast 95 Prozent bietet. Beim MESH-Verfahren übernimmt ein implantiertes Spezialnetz (künstliche Hängematte) die stützende Funktion der Beckenbodenmuskeln und -bänder. Es wächst in das Beckenbodengewebe ein und stabilisiert Ihren Beckenboden. Dabei werden abgesackte Organe an ihre ursprüngliche Position gebracht und das erneute Absenken wird verhindert.
Wir wünschen Ihnen und uns viel Lebensqualität bis ins hohe Alter.
Ihr Team von DIE PHYSIOTHERAPIE und Ihre Michaela Hähnichen