INTERNATIONALER FRAUENTAG 08.03.2021
Wo-Men? Zum 100jährigen Frauentag…
Das Wort „Emanzipation“ kommt vom Lateinischen „emancipare“ und bezeichnet die Befreiung von religiöser, politischer und sexueller Unterdrückung. Meist ist heute damit die Emanzipation der Frau gemeint. Viele Errungenschaften der Frauenbewegung, besonders die der 68er Jahre, sind bei uns heute so selbstverständlich geworden, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen. Frauen können wählen, studieren, arbeiten und ihren Lebensstil frei wählen.
Das war vor einigen Jahrzehnten noch nicht so. Seit 1958 gibt es in Deutschland das Gleichberechtigungsgesetz. Vorher durfte eine Frau z.B. nur mit Erlaubnis ihres Mannes berufstätig sein und die meisten lebten nach dem Motto „Kinder, Küche, Kirche“.
Schon im englischen Namen WOMEN versteckt sich die eigentliche Frage. Wo ist denn der Mann, den wir wirklich benötigen? Immer wieder müssen wir uns der Selbstberechtigung in Jobs und auch vielen anderen Lebensbereichen erwehren. Mann, wann kapiert ihr es endlich? Ihr seid wenig ohne uns Frauen im Rücken und ich spreche hier nicht nur von den starken Frauen. Nein, auch die zarten, zurückhaltenden, schnell mundtodzumachenden sind hier gemeint. Die Männer und unsere Familien sind nichts, wenn wir nicht den gesamten Globus um die Arbeit des Mannes mitstemmen würden. Das müssen dann und wann auch die Großkopferten feststellen. Hier eine kleine Geschichte dazu:
Das Ehepaar Churchill
Eines Tages spazierte das Ehepaar Churchill durch ein vornehmes Quartier in London. Die Leute grüßten und wechselten ein paar Worte mit dem Premierminister. Ein Straßenfeger hingegen grüßte vor allem Frau Churchill und die beiden blieben ein Weilchen in vertrautem Gespräch beiseite. Danach fragte Churchill seine Frau, was sie so lange mit einem Straßenfeger, zu besprechen gehabt hätte? – „Ach …, er war vor langer Zeit mal verliebt in mich“, entgegnete sie.
Churchill schmunzelte und meinte: „Siehst Du, wenn Du ihn geheiratet hättest, wärst Du heute die Frau eines Straßenfegers“. Frau Churchill schaute ihren Mann verwundert an und sagte die legendären Worte: „Aber nein Darling, wenn ich ihn geheiratet hätte, wäre er heute Premierminister.“
Frauen wollen feminin wirken. Im Gegensatz dazu, kämpfen sie seit dem 18. Jahrhundert um die rechtliche und soziale Gleichstellung. Auch heute noch setzen sich die Frauen dafür ein, die gleichen Chancen wie Männer zu bekommen, vor allem, wenn es um die Karriere geht. Abends nach der Arbeit haben sie dann wieder in die Rolle der treusorgenden Mutter und Hausfrau zu spielen.
Trotzdem gibt es immer noch Ungerechtigkeiten. So verdienen wir Frauen bei gleicher Arbeit oft weniger als unsere Männer (derzeitiger Schnitt nur 76 Prozent des Lohnes), obwohl wir in der Schule und im Studium besser abschneiden. Mittlerweile müssen wir Frauen viel mehr tun als Männer, denn wir müssen deutlich mehr Rollen gleichzeitig erfüllen, während unsere Kerle sich wie zumeist Dem widmen, woher sie ihre Identität und meiste Bestätigung ziehen, ihrem Beruf. Auch darin sind wir Frauen deutlich kreativer und vielfältiger.
Männer verunsichert
Interessant, auch die Männer werden langsam unsicherer. Was ist denn nun typisch Mann? Ist es noch richtig, einer Dame die Tür aufzuhalten, den Mantel abzunehmen und den Stuhl zurechtzurücken? Oder möchte die emanzipierte Frau das selbst übernehmen? Durch diese Unsicherheiten ist der klassische Gentleman vom Aussterben bedroht. Männer sind sich auch unsicher, ob sie noch in die Rolle des starken Geschlechts schlüpfen dürfen oder ob sie dann sofort den Stempel des Machos aufgedrückt bekommen. Oder kann ein freundlich gemeintes Kompliment als billige Anmache vielleicht nach hinten losgehen?
Ebenso schwierig ist es für Männer, sich in die neue Rolle des Hausmanns und modernen Vaters hineinzufinden. Da wir Frauen uns verstärkt auch auf die Karriere konzentrieren, kann es schon einmal vorkommen, dass der Vater zu Hause die Kinder hüten muss oder das HOMESCOOLING betreut, was eigentlich gegen sein Rollenverständnis spricht.
Ich werde hier nicht anfangen die Männer zu bedauern. „Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit“ so ein alter Businessspruch. Ich denke, wir Frauen sind auf einem guten Weg. Wir rocken auch das mit eben unserer Art der eleganten Weise. Ganz leise, sanft, unbemerkt, schleichend und subtil. Am Ende von hinten durch die Brust in die Köpfe hinein.
Mädels, auf alles was Spaß macht!
Eure Michaela Hähnichen und das Frauenteam
(Photo by Katherine Hanlon on Unsplash)